Ein internationales Festival für ein Europa ohne Armeen mit zivilen Alternativen
am 31. Juli und 1. August 1998 in Bern
- Was ist U4P?
- Programm: Konzerte Diskussionen Party Austausch
- Organisatorisches
- Anmeldung für internationale Gäste
Weltweit rüsten die (k)alten Kriegsarmeen um: Was früher “Verteidigung” hiess, wird heute “Peacekeeping” genannt. Was früher an den eigenen Grenzen halt machte, wird heute weltweit gedacht und durchgesetzt. Was einst als militaristisches Gedankengut offensichtlich war, verkauft sich heute im Tarnanzug ziviler Aufgaben bevölkerungs- und politikwirksam als “internationale Solidarität”.
“Weniger Armee – mehr Militarismus” lautet die Konsequenz der weltweiten Neulegitimierung alter Verteidigungsarmeen ohne Feind.
Aber lassen wir uns nicht täuschen: Solidarität und Frieden kommen nicht aus Gewehrläufen und Panzerketten halten keine Gesellschaft zusammen.
Am 17. März hat die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee GSoA zwei Initiativen lanciert: “Solidarität schafft Sicherheit – Für einen freiwilligen Zivilen Friedensdienst ZFD” und “Für eine glaubwürdige Sicherheit und eine Schweiz ohne Armee”. Wenn in den nächsten 18 Monaten je 100’000 stimmberechtigte Schweizer Bürgerinnen und Bürger diese Begehren unterschreiben, bekommt die Schweiz kurz nach der Jahrtausendwende die Chance, mit einer Volksabstimmung diese Anliegen in ihrer Verfassung zu verankern.
Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee macht den Schweizer Nationalfeiertag vom 1. August zum internationalen Ereignis. Gegen die Igelschweiz setzen wir die europäische Öffnung, gegen den militärischen Verteidigungsmythos setzen wir die Perspektive einer solidarischen, zivilen Aufklärung. Während die offizielle Schweiz ihren Geburtstag und den Nationalfeiertag mit einem Blick zurück in die Vergangenheit und nach Innen begeht, schauen wir nach vorne und nach aussen.
Wir laden als Zeichen der Offenheit für drei Tage Menschen aus ganz Europa und der ganzen Welt ein, den Nationalfeiertag mit uns zu begehen und gemeinsam über die Perspektiven eines Europas ohne Armeen und einer gewaltfreien Konfliktbearbeitung nachzudenken. Mit Konzerten und Kulturveranstaltungen, Arbeitsgruppen und Podiumsdiskussionen begehen wir den Geburtstag der modernen Schweiz zukunftsgerichtet. Ein grosser “Markt der Möglichkeiten” beteiligt unterstützende Organisationen und internationale Gäste an der grossen Diskussion um ein ziviles Europa von morgen.
Europa braucht uns und wir brauchen Europa.
Nachhaltiger Friede entsteht nur im zivilen Miteinander,
nicht im militärischen Gegeneinander.
Programm-Elemente:
Internationales Festival vom Freitag Abend, 31. Juli, und Samstag, 1. August 1998
Ort: die Hauptstadt Bern, Grosse Schanze vor der Uni (mitten in der Stadt mit einer wundervollen Sicht auf die Berner Alpen). Anlage zum Zelten für die internationalen und eidgenössischen TeilnehmerInnen (Festival- und Openair-Charakter).
Freitag, 31. Juli 1998, 18-23 Uhr U4P Openair auf der Grossen Schanze bei der Uni Bern mit Liedermachern und Bands: Sarbach, Mud Slick, Aeronauten, Soldat inconnu. mit Barbetrieb und Infoständen |
Samstag, 1. August 1998, 14-16 Uhr, auf der Grossen Schanze
Eröffnungsplenum: Frieden machen mit Europa – Perspektiven für die Schweiz hinter den Bergen
Visionen zum Einstieg in die Diskussion von
- Renate Wanie, Werkstatt für gewaltfreie Aktion Baden, Heidelberg/BRD
- Uli Wohland, Kampagne Daimler-Minen stoppen! BRD
- Günther Lott, Netzwerk Friedenssteuer, BRD
- Tobias Henkel, Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen DFG-VK; Bundesrepublik ohne Armee BoA
- Herbert Peherstorfer, Internationaler Versöhnungsbund Österreich
- Andreas Zumach, Journalist und Korrespondent bei der UNO in Genf
- Angeline Fankhauser, Nationalrätin der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz SPS
- Jean-François Steiert, Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz SPS
- Ursula Häberlin, nationale Jugendsekretärin der Gewerkschaft Bau und Industrie GBI
- Maja Wicki, Philosophin/Publizistin, Zürich
- Hansjörg Braunschweig, langjähriger Friedensarbeiter
16.15-17.15 Uhr: Arbeitsgruppen A
17.30-18.30 Uhr: Arbeitsgrupen B
18.45-19.30 Uhr: Abschlussplenum. Berichte der Arbeitsgruppen, Ausblick und Perspektiven.
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