Zur 200. Ausgabe der GSoA-Zitig

Von GSoA-Mitbegründer Andi Gross

Die erste Ausgabe der GSoA-Zitig im März 1986 – vor sage und schreibe 40 Jahren, vor gleichsam zwei Generationen –  trug die Nummer 11, nicht die Nummer 1. Denn der GSoA-Zitig gingen zehn „GSoA-Info“ voraus, farbige A5-Hefte über unsere ersten gemeinsamen Erfahrungen und Projekte während der vier ersten GSoA-Jahre. Und die Nummer 14 der GSoA-Zitig war sogar ein 400-seitiges „Extra-Info-14-Jahrbuch-1986“ mit Hunderten von Zeugnissen aus dem „Jahr des Friedens“. 

v.l.n.r: Jo Lang, Renate Schoch, Andreas Gross

Damals schafften  die 112‘941 Unterzeichner*innen für eine armeefreie Schweiz mit umfassender Friedenspolitik einen Blick auf eine andere Schweiz in einer wirklich neuen gewendeten Zeit, welche die offizielle Schweiz sich nie hatte vorstellen können: Einen Blick auf eine Schweiz ohne Armee! Denn für den Bundesrat hatte die Schweiz nicht nur eine Armee, sie war für ihn vielmehr sogar eine. Da kann es Menschen, die gar über die Armee hinaus eine andere Schweiz erkennen und anstreben wollen, ja gar nicht geben.

Dass dies bis heute anders geworden und trotz neuen gewaltsamen Imperialisten so geblieben ist, spricht für einen enormen Fortschritt. Dass heute kein einziger der Bundeshausinsassen die vielfältige Schweiz auf eine einfältige Armee reduzieren würde, gehört auch zu unseren Verdiensten. Auch dass sich der Wunsch des NZZ-Redaktions-Generals, die Schweiz möge sich doch zu Ehren der „Zeitenwende“ auch wieder „militarisieren“ so verflüchtigt hat wie der alte Stumpenrauch aus unseren noch älteren Beizen, spricht für die Nachhaltigkeit unserer politischen Arbeit.

Selbstbewusst heisst es auf der Frontseite der ersten GSoA-Zitig unter dem fetten, selbstbewussten GSoA-Logo des Zürcher Sozialdemokraten und Polit-Graphik-Profi Bruno Kammerer: “Auf das Tun und sein Gelingen verweist letzthin jedes richtig Gedachte, eigentlich Wahre“ – eine Erkenntnis des grossen Philosophen der Utopie und der Hoffnung Ernst Bloch (1885-1977). Die GSoA-Zitig wollte immer der Ort sein, an dem wir alle zusammen denken und diskutieren und so uns dem neuen Wahren handelnd annähern können. Diese gemeinsame Anstrengung verschafft uns auch die innere Stärke und den solidarischen Zusammenhang, angesichts der wieder erstarkten Gegenwinde nicht umzufallen und unterzugehen. Ich wünsche der GSoA-Gemeinschaft, dass ihr dies auch in den kommenden 40 Jahren gelingt, und dass sie dies in der GSoA-Zitig Nummer 400 auch einmal wieder zum Ausdruck bringen werden kann.

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