Kriegsmaterialexporte in destabilisierte Regionen

Im ersten halben Jahr 2017 hat die Schweiz Kriegsmaterial im Wert von 166 607 120 Franken exportiert, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) heute Morgen veröffentlichte. In den Nahen und Mittleren Osten verkaufte die Schweiz Kriegsmaterial im Wert von rund 7 Millionen Franken. Und auch Länder wie Estland und Brasilien haben im Vergleich zu Vorjahresperiode massiv mehr Schweizer Rüstungsgüter gekauft.

Die Kriegsmaterialexportzahlen vom ersten Halbjahr 2017 sind im Vergleich zu 2016 um rund 57 Millionen Franken gesunken. Trotzdem hat die Schweiz für gut 7 Millionen Franken Kriegsmaterial in die zum Teil massiv destabilisierten Regionen im Nahen und Mittleren Osten exportiert. Auch auffällig zur Vorjahresperiode sind massive Exportzunahmen nach Estland und Brasilien. In Brasilien folgt zurzeit ein Korruptionsskandal auf den nächsten, und auch in Estland ist die
Situation mit Russland sehr angespannt.

„Es ist zwar erfreulich, dass das Exportvolumen gesunken ist. Da das Seco aber nur nackte Zahlen veröffentlicht hat, haben wir keine Ahnung welche Rüstungsgüter wohin geliefert wurden. Klar ist: Kriegsmaterial in Konfliktregionen zu liefern, ist brandgefährlich. Und auch die Vorstellung, dass Aufrüstung in einer angespannten Lage zu Entschärfung der Situation führen soll, ist absurd,“ sagt Judith Schmid, GSoA-Sekretärin.

Hier finden Sie die Zahlen des Seco:
http://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Aussenwirtschaftspolitik_Wirtschaftliche_Zusammenarbeit/Wirtschaftsbeziehungen/exportkontrollen-und-sanktionen/ruestungskontrolle-und-ruestungskontrollpolitik–bwrp-/zahlen-und-statistiken0/2017.html

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