25 Jahre bewegte Friedenspolitik

Unter diesem Motto stand die Jubiläums-Veranstaltung, welche am 6. Oktober in der Roten Fabrik in Zürich über die Bühne ging. Ein spannendes Politprogramm und mitreissende Konzerte trugen zu einem rundum gelungenen Anlass bei.

Für viele der rund 100 eintreffenden Gäste des nachmittäglichen Politprogrammes begann das GSoA-Jubiläum mit einem Wiedersehen mit politischen Freunden und Weggenossen. Verschiedene Generationen von GSoA-AktivistInnen trafen ebenso aufeinander wie Leute aus verschiedenen Landesteilen, die sich für gemeinsame antimilitaristische Ziele einsetzen.

Rückblick auf 25 Jahre GSoA

Der erste Teil des Politprogrammes stand denn auch ganz im Zeichen des Rückblicks auf vergangene Zeiten. Marc Spescha berichtete von der Vielfältigkeit des politischen Hintergrundes der ersten GSoA-Generation. Peter Siegrist erzählte davon, wie die GSoA mit ihren Open-Air-Konzerten auf dem Bundesplatz zur Innovatorin im Bereich «Polit-Marketing» wurde, obschon der jungen GSoA von allen Seiten Hürden in den Weg gelegt wurden. So liess sich 1989 für das «Stop the Army» Festival auf dem Bundesplatz kein Bierlieferant finden, und auch die Schweizer Versicherungen weigerten sich, mit der GSoA zusammenzuarbeiten.

 

Renate Schoch berichtete, die GSoA sei nach dem grandiosen Sammelerfolg für die Stop F/A-18 Initiative von der Erwartungshaltung mancher Leute fast erdrückt worden. Plötzlich hätten die Leute alles von der GSoA erwartet und in dieser nicht mehr einen David im Kampf gegen Goliath gesehen, sondern eine schlagkräftige und professionalisierte Organisation. Nico Lutz schliesslich hob hervor, dass es der GSoA über 25 Jahre immer wieder gelungen ist, sich zu erneuern, personell und inhaltlich. So ist die GSoA eine lebendige Bewegung geblieben, während andere Politorganisationen in verfestigten Strukturen verkümmert sind.

 

GSoA-AktivistInnen halten Rückschau

 

Podiumsdiskussion und Konzerte

Nach einer Laudatio des Berner Schriftstellers Pedro Lenz kam schliesslich ein aktuelles Thema zur Sprache. Unter Leitung von WOZ-Redaktor Roman Schürmann diskutierten Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung, Tübingen), Annemarie Sancar (Vorstandsmitglied cfd) und Josef Lang (Vorstand GSoA, Nationalrat Alternative Zug) über den modernen militärischen Interventionismus. Annemarie Sancar betonte, dass Frauen oft auch dann noch unter den Folgen des Kriegs zu leiden haben, wenn dieser offiziell längst vorbei ist. Claudia Haydt kritisierte die Militarisierung der EU und gab zu bedenken, dass die meisten BefürworterInnen «humanitärer» Interventionen bei Problemen im eigenen Land kaum nach einem Militärschlag rufen würden. Josef Lang betonte, dass nur eine Abschaffung der Armee sicherstellen würde, dass die Schweiz im Falle eines Beitritts zur EU nicht an deren militärischen Interventionen teilnehmen müsste.

Am Abend sorgten dann die Konzerte von Funky Brotherhood und Skarface für eine gute Stimmung in der Roten Fabrik. Mit Ali Baba Soundsystem konnte bis in die frühen Morgenstunden getanzt werden. Spätestens an ihrem 25. Geburtstag hat die GSoA bewiesen, dass sie auch feiern kann.

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