Gruppe für eine Schweiz ohne Armee

Politische Seminarreihe

 

Die ökonomische und politische Krise hat sich seit 1990 und insbesondere nach dem 11. September 2001 zugespitzt. Ein Näherrücken der friedenspolitischen Kräfte drängt sich auf, ebenso wie eine grundsätzliche Diskussion, auf welchem Weg eine andere, friedlichere Welt möglich werden kann. Dazu organisieren die Neue PdA, die Nord-Süd-Koordination und die Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) im monatlichen Rythmus eine politische Seminarreihe «Friede den Menschen auf Erden» mit prominenten Referentinnen und Referenten. Die konkreten Themen des Seminars wurden anhand der aktuellen und weltweiten Bedrohungen ausgewählt.

Das erste Seminar am 23./24. August ist dem Thema Imperialismus und Patriarchat gewidmet. Maria Mies (Prof. für Soziologie) und Klaus Wagener (Publizist) stellen die Grundlagen von Herrschaft vor, die in ihrer Logik immer zu Krieg und Gewalt führen. Wie oft schon schworen Menschen «Nie wieder Krieg!»? Dieses Wochenende soll die Gesetzmässigkeiten des patriarchal und kapitalistisch organisierten Weltsystems aufzeigen. Mit Maria Mies findet am Sonntag ein zusätzlicher Workshop statt. Darin wird der Frage nachgegangen, wie eine feministische Politik aussehen müsste.

Im zweiten Seminar am 27./28 September mit dem Titel Migration und Repression wird der Bezug zu den Formen hergestellt, die Kriege und Gewalt vorbereiten und begleiten. Die menschliche Besiedlung der Welt ist eine Geschichte der «Migration» - oft friedlich, meistens mit dem Schwert (Eroberer) oder in Ketten (Sklaven). In Verbindung mit der Ausbeutung wurde Migration zu einem Herrschaftsinstrument. Der feministische Ansatz wird den Bogen von der Repression in Ehe und Familie über den Frauenraub bis hin zum WEF schlagen. Als Referenten haben Marianne Schertenleib (FIZ) und Walter Angst (PdA) zugesagt.

Im dritten Teil am 25./26. Oktober werden Kriterien an eine Friedenspolitik aufgestellt. Die Referate von Edith Ballantyne (WILPF) und Lorenz Knor (Publizist) werden aufzeigen, dass die Friedensfrage engstens mit der Frage des Verhältnisses zu Imperialismus und Patriarchat verknüpft ist und den tieferen Grund herausschälen, warum die «Avant-Garde» der Friedensbewegung immer Frauen sind.

Im letzten Seminar am 29./30. November soll der seit langem andauernde Konflikt in Palästina/Israel mit den gleichen Massstäben behandelt werden. Tikva Honig-Parnass aus Israel wird die Rolle Israels und jene im strategischen Bündnis mit den USA im Rahmen der Globalisierung aufzeigen. Ein Vertreter aus Palästina wird die Positionen der Palästinenser und Palästinenserinnen und ihre Perspektiven darlegen. Gewicht haben soll nicht nur die Diskussion über die Voraussetzung und Grundsätze einer dauerhaften Friedenslösung in Palästina / Israel, die ein gleichberechtigtes Zusammenleben der Menschen mit unterschiedlichen Religionen, Nationalitäten und Herkunft gewährleistet, sondern auch die Möglichkeiten der Solidarität speziell in Westeuropa, die religiösem Fanatismus und Rassismus entgegentritt.

Die Seminare finden in Basel statt und beginnen jeweils am Freitag Abend mit zwei sich ergänzenden oder widersprechenden Hauptreferaten. Diese geben für die Diskussionen am Samstag den roten Faden. Am Samstag Nachmittag wird in Arbeitsgruppen und/oder im Plenum gearbeitet. Von den TeilnehmerInnen wird ein aktives Mitmachen und ein Auseinandersetzen mit eigenen und anderen Positionen erwünscht. Unterlagen zur Vorbereitung werden vorgängig zugestellt. Information und Anmeldung unter GSoA, Postfach 330, 4127 Birsfelden oder E-Mail basel@gsoa.ch.

Jürg Wiedemann, GSoA Schweiz

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