E-Mail Betreff: Probleme in der Armee

Neben der ganzen politischen Arbeit bietet die GSoA eine Soldatenberatung an. Täglich erreichen uns mehrere Leute, die Probleme mit dem Militärdienst haben. Somit erhalten wir auch Eindrücke, wie es im Militär so zu und her geht.

Die Anzahl Personen, die sich aufgrund verschiedenster Erschwernisse in der Armee an uns wenden, ist schon beachtlich. Dass uns täglich Leute erreichen, ist nicht übertrieben. Was auffällt: Oft mangelt es schlicht und einfach an der Informationslage im Militär. So viele Informationen zum Zivildienst oder zum Thema Untauglichkeit muss man sich aufwändig zusammensuchen. Oder wie das mit dem Weitermachen nun genau funktioniert, wird einem erst dann gesagt, wenn es soweit ist. Sehr viele Rekruten und Soldaten kennen ihre Rechte nur ungenügend, weil die Pflichten im Vordergrund stehen und man über die Rechte schlicht zu wenig informiert wird.

So kommt es dann vor, dass Leute mit ernsthaften psychischen Problemen in der RS nicht wissen, dass sie das Recht haben, eine*n Psychiater*in aufzusuchen. Kommt hinzu, dass einem ständig eingeredet wird, keine Schwäche zeigen zu dürfen. Häufig wollen Vorgesetzte von Beschwerden verschiedenster Art nichts wissen, verkomplizieren einen Arzttermin oder lachen die Betroffenen sogar aus. Uns ist klar, dass dies nicht alle in der Armee betrifft. Jedoch ist diese Willkür eine Realität, die wir zahlreich zu hören bekommen.

Willkür herrscht beispielsweise beim Verschieben von Diensten. So hatte beispielsweise ein Soldat Aussichten auf ein einmaliges Forschungsprojekt im Ausland im Rahmen seines Studiums. Weil aber sein WK nicht verschoben wurde – in welchem er einen Grossteil der Zeit rumsitzen musste – konnte er diese Chance nicht wahrnehmen. Und obwohl sich das VBS – auch in der Armee – als sportfördernd gibt, hatten schon einige Rekruten auf dem potenziellen Weg zum Profisport grosse Schwierigkeiten, weil ihnen die Armee Steine in den Weg legte.

Das Militär kann den Leuten stark zusetzen, teilweise so stark, dass sich Soldaten schon überlegten, sich selbst zu verletzen, um untauglich zu werden. Deshalb beraten wir dich gerne, wenn du dich gegen die Willkür in der Armee wehren willst. Wenn du Probleme im Militär hast oder du jemanden kennst, melde dich bei uns! Rufe uns an (031 301 82 09) oder schreib uns eine Mail an gsoa@gsoa.ch und wir versuchen zu helfen!