Editorial

Schon wieder eine neue Initiative der GSoA – bereits diesen Sommer geht’s los. Die vierte Volksinitiative innert vier Jahren. Man könnte meinen, wir hätten nichts Besseres zu tun, als bei jedem Wetter auf der Strasse zu stehen, um die Menschen zu überzeugen, ihre Unterschrift zu geben. Aber wir haben es uns gut überlegt und intensiv debattiert. Die Zeit ist reif für die Aufhebung der Wehrpflicht.

Der Zwang zum Militärdienst wird in den nächsten Jahren ohnehin in Frage gestellt, mit oder ohne unser Zutun. Zu hoch sind die wirtschaftlichen Kosten; zu offensichtlich ist, dass in der gegenwärtigen sicherheitspolitischen Situation nicht mehr die Hälfte der Bevölkerung Gewehr bei Fuss stehen muss. Einmal mehr wäre die Schweiz nur Nachzüglerin, fast ganz Europa hat die Wehrpflicht bereits abgeschafft.

Die Frage ist nur noch, was auf die Wehrpflicht folgen wird. Wir wollen verhindern, dass die StimmbürgerInnen sich dereinst entscheiden müssen zwischen zwei Übeln, dem Militär dienstzwang und einer Berufsarmee. Unsere Initiative schafft Raum für bessere Möglichkeiten. Auch wenn wir die Armee natürlich am liebsten ganz abschaffen würden, nehmen wir in Kauf, dass eine Freiwilligenmiliz weiter existieren wird, zusammen mit einem freiwilligen Zivildienst. Mehr zum Thema Wehrpflicht findest Du dieser Zeitung.

Aber auch andere aktuelle friedenspolitische Themen behalten wir im Auge: Im Moment deutet alles darauf hin, dass die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge endgültig gescheitert ist. Falls das Realität wird, wäre dies ein riesiger Erfolg für die GSoA und die Schweizer Friedensbewegung – der gebührend gefeiert werden will. Und nicht zu vergessen: Nächstes Jahr wird die Initiative zum Schutz vor Waffengewalt zur Abstimmung kommen, welche die Sturmgewehre ins Zeughaus verbannen will. Die Waffenlobby bereitet sich schon jetzt intensiv auf diesen Urnengang vor, und wir werden uns ins Zeug legen müssen, um den Militaristen etwas entgegen halten zu können.