Kampfjets auf der Autobahn: An der realen Bedrohungslage vorbeigeübt

Gemäss den aktuellen Armee- und sicherheitspolitischen Berichten des Bundes ist ein bewaffneter Angriff auf die Schweiz äusserst unwahrscheinlich. Trotzdem testet die Armee diese Tage ihre Luftwaffe mittels Landung auf der Autobahn. Diese GSoA kritisiert diese sinnlose Übung “Alpha Uno”, die der Bevölkerung Unmengen an Steuergeldern kostet und keine Sicherheit bringt.

Erstmals seit 1991 testet die Schweizer Luftwaffe ihr Verteidigungsdispositiv wieder auf einer Autobahn. Damit der Fliegertyp F/A-18 starten und landen kann, wird das Teilstück der Autobahn A1 zwischen Avenches und Payerne im Kanton Waadt gesperrt und weiträumig abgeriegelt. Hierfür scheut die Armee nicht einmal den grossen verkehrstechnischen Aufwand. Mit dieser Übung führt die Armee ihre seit Monaten laufende Aufrüstungskampagne hemmungslos fort. GSoA-Sekretär Jonas Heeb zeigt auf: “Mit dieser symbolischen Aktion zur Ausstrahlung von militärischer Stärke gaukelt die Armee eine Scheinsicherheit vor, anstatt an konkreten Lösungen zu arbeiten.” Die GSoA fordert, dass sich die Politik endlich an einer nüchternen Bedrohungsanalyse orientiert, anstatt Milliarden für unrealistische Bedrohungsszenarien zu verpulvern. So gehört die Klimakrise zu den grössten Gefahren für unsere Sicherheit, bei denen die Schweiz stark im Rückstand steht. Und auch beim Katastrophenschutz wäre die Schweiz beispielsweise im Falle eines Erdbebens ungenügend vorbereitet. Eine Autobahn zu sperren, um die Klimakrise zu bekämpfen, wäre also ein starkes Zeichen. 

Diese Luftwaffen-Übung reiht sich zudem in die unrühmliche Geschichte der Kampfjetbeschaffung ein. Nachdem die heute eingesetzten F/A-18 Ende der 1990er-Jahre auf massiven Widerstand gestossen sind, wurde 2014 der schwedische Gripen-Jet vom Volk sogar abgelehnt. 2020 entschied dann ein Zufallsmehr über den Kauf neuer Kampfjets und die Entscheidung über den amerikanischen F-35 wurde dem Volk auf undemokratische Weise verwehrt. Joris Fricker, Sekretär der GSoA, findet: “Mit einem Minimum an demokratischer Legitimation führt die Armee nun eine einschneidende Luftwaffenübung durch, die an Propaganda-Effekt kaum zu überbieten ist.” So überträgt sogar das SRF “Alpha Uno” live – inklusive Moderation. Die GSoA fordert mehr Aufmerksamkeit für reale Bedrohungen, anstatt Kriegssimulationen der Armee, die auf unrealistischen Bedrohungsszenarien beruhen, diese Plattform zu bieten.   

Die GSoA kritisiert die Übung “Alpha Uno” der Schweizer Luftwaffe heftig und fordert von der Armee, künftig auf solche überflüssigen und ressourcenverschwendenden Anlässe zu verzichten. 

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