Immer wieder betont die Rüstungslobby, der Einsatz eines mit Splitterbomben ausgerüsteten Pilatus-Flugzeugs gegen Flüchtlingslager in Darfur sei ein «Einzelfall». Tatsächlich sind zahlreiche vergleichbare Einsätze der angeblichen «Traingsgeräte» dokumentiert. Jetzt wurden dem Bündnis gegen Kriegsmaterial-Exporte Bilder einer bewaffneten PC-7 der angolanischen Armee zugespielt.
Ob in Chiapas (Mexiko), in Burma oder in Guatemala: Immer wieder wurden Pilatus-Flugzeuge gegen die Zivilbevölkerung eingesetzt. Auch die Giftgasangriffe von Saddam Hussein gegen die kuridsche Zivilbevölkerung im Nordirak wurden mit Pilatus-Maschinen geflogen.
Ein weiterer Fall ist nun erstmals bildlich dokumentiert: Auch die angolanische Luftwaffe zählt auf Pilatus-Maschinen. Mit diesen Flugzeugen wurden 1994 zivile Hütten bombardiert, in denen Truppen der Rebellenorganisation UNITA vermutet wurden. Frappant dabei: Bei diversen Einsätzen wurden die Flugzeuge von südafrikanischen Söldnern der Organisation «Executive Outcomes» geflogen, bis eines der Flugzeuge durch eine UNITA SAM-4 Boden-Luft Rakete abgeschossen wurde. Diese Flugzeuge wurden nach Angola geliefert, als der Bürgerkrieg schon lange stattfand.
Die Fakten sind im Detail nachzulesen im Buch des Kriegsjournalisten Al J. Venter «War Dog – Fighting other peoples war`s, the modern mercenary in combat» Part III Chapter 15 Executive Outcomes in Angola – 17 The Mercenary air war in Angola
P.S. Die Schweiz betreibe keine Exportförderung für Kriegsmaterial, betont Bundesrätin Doris Leuthard bei öffentlichen Auftritten gegen die Initiative «für ein Verbot von Kriegsmaterialexporten». Dies steht im Widerspruch zu Aussagen, die letzte Woche der Schweizer Verteidigungsattaché André M. Schreier in einem Interview mit dem arabischen Magazin «Dira› Al Watan» gemacht hat, wie Recherchen der Zeitung «Sonntag» zeigen.