Sicherheit = Militär?

Das neue Lehrmittel zur Sicherheitspolitik der Armee verschweigt den Zivildienst und setzt auf gezielte Propaganda! Die GSoA fordert: Schluss mit der einseitigen Beeinflussung und her mit einer umfassenden Aufklärung!

Das neue Lehrmittel zur Sicherheitspolitik, herausgegeben von der Armee und der Pädagogischen Hochschule Luzern, steht in der Kritik. Auf fast 90 Seiten wird der Zivildienst, ein wichtiger Teil der schweizerischen Sicherheitspolitik, vollständig ignoriert. Dies ist ein weiterer, gezielter Angriff auf den Zivildienst und seine Rolle in der Gesellschaft.

Selbst die NZZ bemängelte, dass der Zivildienst in der Broschüre keinen Platz findet, obwohl er – besonders während der Corona-Pandemie – einen wesentlichen Beitrag zur Krisenbewältigung leistete. Im Gegensatz dazu wird die Armee 50 Mal erwähnt. So hat es das Lehrmittel bis nach Bundesbern geschafft: In der Antwort auf eine Interpellation von SP-Nationalrat Fabian Molina gesteht der Bundesrat, den Zivildienst unberechtigterweise ausgelassen zu haben – allerdings sehr halbherzig.

Dieses Lehrmittel ist ein Beispiel für die schleichende Militarisierung durch das Verteidigungsdepartement. Unter dem Vorwand einer Sensibilisierungskampagne wird für eigene Zwecke geworben. Es braucht eine umfassende Diskussion, die alle Aspekte der Sicherheitspolitik beleuchtet – nicht nur die militärischen. Es ist manipulativ, jungen Menschen Alternativlosigkeit in der Landesverteidigung vorzugaukeln, während der Zivildienst, der massgeblich zur gesellschaftlichen Sicherheit beiträgt, vollständig ausgeblendet wird.

Trotz Korrektur auf der begleitenden Website und geplanter Neuauflage bleibt der Vorwurf: Das Verteidigungsdepartement betreibt gezielte Armeepropaganda. Eine solch einseitige Darstellung wird der Komplexität der Schweizer Sicherheitspolitik nicht gerecht.

Wir fordern vom Bundesrat eine Erklärung: Warum wird der Zivildienst nicht berücksichtigt? Und wie wurde sichergestellt, dass auch nicht-militärische Aspekte einbezogen wurden? Die Bevölkerung hat ein Recht auf umfassende Information über alle Optionen der Schweizer Sicherheitspolitik.

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