2,2 Milliarden Franken dürfen die neuen Kampfflugzeuge laut Bundesrat Samuel Schmid kosten. Dafür bekommt man aber nicht 33 neue Jets.
Seit 2003 macht sich die Luftwaffe Gedanken zur geplanten Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen und versucht, diese als sicherheitspolitische Notwendigkeit darzustellen: In Krisensituationen müsse die Schweizer Luftwaffe während zwei Monaten rund um die Uhr im Einsatz stehen können. Dafür brauche sie insgesamt 66, also 33 neue, Kampfflugzeuge, sagte Luftwaffenchef Markus Gygax am 16. Juli 2007 gegenüber der NZZ. Damit krebste Gygax gegenüber früheren Aussagen von Walter Knutti, dem Kommandanten der Schweizer Luftwaffe zurück, der davon gesprochen hatte, dass die Schweizer Luftwaffe während drei Monaten einen 24-Stundenbetrieb aufrechterhalten können müsse. Dafür wären nach den Berechnungen des VBS insgesamt rund 100 Flugzeuge nötig gewesen.
Die ganze Kostenwahrheit
Offenbar braucht es nun nicht einmal mehr 33 neue Kampfflugzeuge. Bundesrat Samuel Schmid erklärte am 22. April anlässlich der Demoex in Payerne (mit Demoex präsentiert sich die Armee den Medien und Politikern «praktisch und praxisnah»), die Neuanschaffung dürfe 2,2 Milliarden Franken kosten und: «Ich gehe davon aus, dass das dann etwas über 20 Flugzeuge geben könnte.» Damit könnte die Schweizer Luftwaffe dann noch etwa während 6 Wochen nonstop in der Luft sein. Von drei Monaten auf zwei, von zwei auf etwas mehr als eineinhalb. Das zeigt: Offensichtlich hat die Armee kein seriöses sicherheitspolitisches Konzept, aus dem sich ein Bedarf an neuen Kampfflugzeugen ableiten liesse.
So oder so: Selbst wenn die neuen Donnervögel bei der Beschaffung «bloss» 2,2 Milliarden Franken kosten würden, ist das nur die halbe Kostenwahrheit. Die F/A-18-Beschaffung hat gezeigt, dass in den Folgejahren nochmals Ausgaben für Unterhalt sowie Auf- und Nachrüstungen in Milliardenhöhe getätigt werden müssen. Bis heute hat uns die F/A-18-Flotte mit über 6 Milliarden mehr als das Doppelte des Beschaffungspreises gekostet. Auch die neuen Kampfjets würden uns also mindestens 6 Milliarden Franken Steuergelder kosten. Sinnlos viel Geld für ein unsinniges Beschaffungsprojekt.