Das Schauermärchen von ETHausen

Am 11. Mai fand an der ETH Zürich die Polymesse statt, wo jedes Jahr diverse Firmen versuchen, ETH-Abgänger anzuwerben. Regelmässig mischt dabei auch die RUAG mit. Vor zwei Jahren organisierte die GSoA ein symbolisches Massensterben beim Stand der RUAG, worauf diese vorzeitig die Messe verliess. Dieses Mal verzichteten wir auf Blut, markierten aber den RUAG-Stand den ganzen Tag als Sperrgebiet und machten mit Flyern auf die wahren RUAG-Geschäfte aufmerksam. Darum höre jetzt genau hin, wer sich nicht vor den finsteren RUAG-Gesellen fürchtet.

Von Michi von Känel und Thomas Oberhammer

Gar nicht weit von uns liegt ein friedliches Städtchen mit Namen ETHausen. Jährlich organisiert die lokale Bourgeoisie einen speziellen Markt, bei dem verschiedenste Zünfte um neue Lehrlinge werben können.

Doch was so lieblich klingt, beherbergt auch einige schwarze Schafe. Dazu zählt der tyrannische Grossgrundbesitzer Ruedi A. Gessler, der es dieses Jahr wieder auf ein paar schwache Seelen abgesehen hatte, um sie zu grausamen, menschenverachtenden Arbeiten in seiner Waffenmine zu zwingen.

Bereits vor zwei Jahren versuchte die «Gruppe Selbstloser ritter ohne wAffen» (GSoA) mit einigen treuen Verbündeten, die unbescholtenen Bürger von ETHausen vor den grausamen Machenschaften des Waffenminenbesitzers Ru.A.G. zu warnen. Doch die Kundgebung endete mit dem tragischen Tod aller Bündnisgenossen mitten auf dem Dorfplatz, worauf sich Ru.A.G entschied, im folgenden Jahr nicht zu erscheinen.

Doch leider blieb es bei dem einen Jahr! Und so versammelten sich, noch ehe sich der Nebel lichtete, die GSoA, ein paar junge Grüne (Försterlehrlinge?) und einige spontane MitaktivistInnen zur gemeinsamen Warnaktion. Der Plan war einfach und effektiv: einen magischen Schutzwall rund um den Ru.A.G.-Stand aufbauen, um die wehrlosen ETHler vor den Klauen des Minenbesitzers zu bewahren. Der Zauberspruch «Flyer» verschaffte ihnen sodann Klarheit über dessen wahre Absichten. Schon nach kürzester Zeit formierten sich die gutbürgerlichen Organisatoren des Marktes und einige angeheuerte Söldner vor dem Schutzwall. Doch was auch immer sie aufmarschieren liessen, der Schutzwall blieb bis Tagesende bestehen und jeder vorbeistreifende ETHler weiss nun, was man als Kumpel in Ru.A.G.s Mine produzieren muss!

Und wenn die Abstimmung noch nicht gewonnen ist, so produzieren sie noch heute.