Zum 70. Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki
Vor 70 Jahren haben die USA über Hiroshima und Nagasaki (Japan) zwei Atombomben abgeworfen. Das kostete über 100‘000 Menschen das Leben. Der Tabubruch löste das gefährlichste aller Wettrüsten aus. Die GSoA beteiligt sich an den weltweiten Bestrebungen für eine Welt ohne Atomwaffen. Von der Schweiz fordern wir ein Finanzierungsverbot und ein stärkeres Engagement für die Abrüstung. Am 6. August führt die GSoA in Genf eine Gedenk-Demo durch.
Hiroshima und Nagasaki wurden nicht aus militärischen Gründen zerstört. Damals waren die meisten führenden US-Militärs gegen einen solchen barbarischen Akt. Präsident Truman folgte seiner rechtslastigen und antikommunistischen Entourage, welche der Sowjetunion ihre Übermacht beweisen und Japan ohne deren Mitmachen befreien wollte. Die gängige Begründung, es sei den USA um die Vermeidung grosser Verluste gegangen, wurde durch US-Historiker widerlegt.
Nachdem es zwischen 1987 und 2010 zwischen den beiden grossen Atommächten USA und Sowjetunion, bzw. Russland zu Abkommen gekommen war, welche das bisherige Wettrüsten beendeten, ist seither ein Rüstungswettlauf 2.0 in Gang. In diesem geht es nicht eine möglichst hohe Anzahl von Atomsprengköpfen, sondern um möglichst zerstörerische und präzise Waffen. Vor gut zwei Monaten scheiterte die Überprüfungskonferenz des Atomsperrvertrags am Widerstand der Verbündeten Israels gegen Verhandlungen über eine atomwaffenfreie Zone im Nahen Osten. Der einzige Lichtblick ist das Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran.
Die Schweiz, deren Militärköpfe in den 50er und 60er Jahren ein eigenes Atomwaffenprogramm angestrebt haben, spielt vor allem in der Finanzierung der Atomwaffenproduktion eine verheerende Rolle. Gemäss dem jüngsten Report der Friedensorganisation ICAN (International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) investierten Schweizer Banken, auch die Schweizerische Nationalbank, im letzten Jahr 5,2 Milliarden Franken in Atomwaffenfirmen. Die Finanzierung von Atomwaffen zu verhindern ist ein Ziel der von der GSoA am 1. August gestarteten Kampagne „Ausgeschossen“. Vom Bundesrat verlangen wir ein beherzteres Engagement für atomare Abrüstung und ein völkerrechtlich bindendes Atomwaffenverbot. So hat Aussenminister Didier Burkhalter in seiner Rede vor der UNO anlässlich der Überprüfungskonferenz die unter dem Titel „Modernisierung“ nukleare Wiederaufrüstung in keinem Wort erwähnt.
Am 6. August führt die GSoA gemeinsam mit dem International Peace Bureau und ContrAtom in Genf eine Demo durch. Sie startet um 18 Uhr auf der Place des Nations und führt zum Hiroshima-Denkmal im Parc de l’Ariane.